WERRAVERSALZUNG STOPPEN
BESCHLUSS VOM 28. NOVEMBER 2010
Die GRÜNE JUGEND Thüringen fordert ein schnellstmögliches Ende aller Salzlaugeneinleitungen in die Werra sowie Salzlaugenverpressungen in den Untergrund. Die Salzwasserpipeline vom K+S-Werk Fulda zur Werra darf nicht gebaut werden. Feste Reststoffe der Kaligewinnung müssen am Ende des Abbaus wieder in die Bergwerke verbracht werden, um Hohlräume zu füllen und damit die Gefahr von Erdfällen zu mindern. Dies vermeidet zudem salzhaltige Abwässer der Abraumhalden. Die GRÜNE JUGEND Thüringen fordert K+S auf, alle dafür notwendigen Aktionen und Investitionen durchzuführen, notfalls auch den Bau einer Salzwasserpipeline zur Nordsee. Thüringen ist aufgefordert, sämtliche auslaufenden Sondergenehmigungen nicht zu verlängern und Grenzwerte so festzusetzen, das diese den Zielen der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie nicht im Wege stehen. Alle Beteiligten werden aufgefordert, die ihnen zur Verfügung stehenden Untersuchungsberichte über Salzeinleitungen sowie Maßnahmen zu deren Reduzierung/Vermeidung öffentlich zugänglich zu machen. Die Lösung der Problematik bedarf der öffentlichen Bestellung unabhängiger Gutachter. Die GRÜNE JUGEND Thüringen ist kein Gegner des Kali-Bergbaus und der damit verbundenen Arbeitsplätze. Jedoch darf dies nicht auf Kosten des Trinkwassers und des Tourismus geschehen. Ursprünglich war die Werra ein fischreicher Süßwasserfluss. Durch Abwässer des Kalibergbaus nahm die Artenvielfalt unterhalb der Einleitungen stark ab und ihre Zusammensetzung verschob sich zu Salz- und Brackwasserarten. Verpressungen der Bergbauabwässer gefährden das Grundwasser. Diese bleiben nicht am Ort ihrer Verpressung sondern verteilen sich aufgrund des Drucks und Rissen im Gestein auch in Grundwasser führende Schichten. Trinkwasserbrunnen der Gemeinde Gerstungen mussten bereits still gelegt werden bzw. konnten gar nicht erst in Betrieb gehen. Der Grenzwert für Chlorid wurde 1942 auf 2500 mg/l festgelegt. Die deutsche Gesamthärte wurde zusätzlich seit 1996 von 50 auf 90°dH angehoben, um mehr Calcium und Magnesium in die Werra leiten zu können. Zum Vergleich: Die Landesarbeitsgemeinschaft Wasser gibt den maximalen Chloridgehalt für einen guten Zustand mit 100 mg/l, für Trinkwasser gelten Grenzwerte von 250 mg/l für Chloride und 30 °dH.
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