Spielregeln: Nazis aus dem Thüringer Wald

Spielablauf

Es geht um ein kleines unbekanntes Dörfchen in Mitten des thüringer Waldes, das von Nazis heimgesucht wird. Die Gruppe der demokratischen Bürger*innen versuchen die Nazis, die sich als Bürger*innen getarnt haben, zu entlarven. Dagegen versuchen die Nazis, als einzige zu überleben, die Macht zu ergreifen und Widersacher auszuschalten. Darüber hinaus gibt es Charaktere, die eigene Ziele verfolgen.

Das Spiel gliedert sich in Nacht- und Tagphasen.

In den Nachtphasen wählen die Nazis gemeinschaftlich ein Opfer, dem sie den Garaus machen möchten. Ebenfalls agieren die nachtaktiven Rollen und können ihre Fähigkeiten nutzen. 

Während des Tages beratschlagen die Spieler*innen, wer wohl als vermeintlicher Nazi in die Justizvollzugsanstalt überführt werden soll. Dazu hat jede*r Spieler*in eine Stimme, mit der er/sie eine*n Mitspieler*in benennen kann. Kommt dann der Abend, werden die Stimmen ausgezählt und wer die meisten auf sich vereinigt, wird im Namen des Volkes in die Justizvollzugsanstalt überführt.

Vorbereitung

Vor Beginn des Spiels berät die Gruppe darüber, mit welchen Rollenkarten gespielt werden sollen. Dabei muss beachtet werden, dass immer genügend Nazis für die Gruppenstärke dabei sind. Es wird eine Spielleiter*in festgelegt, welche*r nicht am Spiel teilnimmt, sondern durch das Spiel moderiert. Die Spielleiter*in sucht aus den Spielkarten die ausgewählten Rollenkarten und verteilt diese verdeckt und randomisiert an die Teilnehmenden des Spiels. Jede*r Spieler*in bekommt genau eine Karte.

Die Spieler lesen sich ihre Rolle durch und erkennen nun, ob sie ein Nazi, eine demokratische Bürger*in oder eine Sonderrolle verkörpern. Vor einbruch der ersten Nacht wird eine Bürgermeister*in gewählt. Bei Abstimmungen in Pattsituationen hat die Bürgermeister*in doppeltes Stimmrecht. Jede Rolle kann sich auf das Amt der Bürgermeister*in bewerben. Verstibt die Bürgermeister*in wird zu beginn des nächsten Tages eine neue Bürgermeister*in gewählt. Jede Spieler*in, die kandidiert, hat kurz Zeit sich vorzustellen. Bei Stimmengleichheit bei der Bürgermeister*in-Wahl kommt es zu einer Stichwahl. Bei erneuter Stimmengleichheit entscheidet das Los. Nach der Wahl der Bürgermeister*in ruft die Spielleiter*in zur ersten Nacht aus und das eigentliche Spiel kann beginnen.

Nachtphase

In der Nachtphase verstummen alle Spieler*innen und schließen die Augen. Die Spielleiter*in ruft die handelnden Charaktere einzeln, der Reihe nach auf. Sie öffnen ihre Augen und führen ihre Aktion aus. Mit mehr Sonderrollen dauert die Nacht entsprechend länger.

Werden die Nazis von der Spielleiter*in aufgerufen, wachen sie auf und erkennen sich gegenseitig. Die Nazis bestimmen durch Gesten ein Opfer und schlafen wieder ein. Wenn die Nazis sich nicht auf ein Opfer einigen können, gibt es kein Opfer. Die Spielleiter*in gibt das Opfer der Nazis später in der Tagphase bekannt.

Tagphase

Am Tag erwachen alle Spieler*innen. Das Opfer der Nazis wird bekannt gegeben und es scheidet aus dem Spiel aus, dabei wird die Rollenkarte umgedreht und die Identität bekannt gegeben. Alle ausgeschiedenen Spieler*innen dürfen nicht mehr mit den Spielenden kommunizieren. Nun diskutiert das Dorf, wer von ihnen ein Nazi sein könnte.

Am Ende des Tages findet eine Abstimmung aller Spieler*innen statt. Die Bewohner*innen des Dorfes können andere Bewohner*innen anklagen. Wurden alle Bewohner*innen genannt, die angeklagt werden sollen, dürfen die Angeklagten ein Plädoyer abgeben und sich verteidigen. Nach allen Verteidigungen wird abgestimmt. Auf Kommando der Spielleiter*in zeigen alle Spieler*innen mit dem Finger auf eine für sie verdächtige angeklagte Person. Eine Stimmenthaltung ist nicht möglich. Wer die meisten Stimmen erhält, wird in die Justizvollzugsanstalt überführt. Bei Gleichstand gibt es eine Stichwahl, bei erneuter Stimmengleichheit entscheidet die Bürgermeister*in mit dem doppelten Stimmrecht. Die Rollenkarte der ausgeschiedenen Person wird umgedreht und die Identität bekannt gegeben. Nach der Abstimmung bricht die Nacht an.

Ende des Spiels

Das Spiel endet, sobald entweder alle Nazis oder alle demokratischen Bürger*innen tot oder in der Justizvollzugsanstalt sind. Das Ziel der Nazis ist es, alle Bürger*innen auszulöschen, um die totale Macht zu ergreifen. Die Dorfbewohner*innen gewinnen, sobald alle Nazis in der Justizvollzugsanstalt oder auf mysteriöse Weise verstorben sind.  Lediglich wenn das Liebespaar aus einem Nazi und einer demokratischen Bürger*in besteht, können diese beiden Spieler nur dann gewinnen, wenn außer ihnen niemand überlebt. Was soll man sagen, Liebe ist manchmal seltsam.

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